Frank McCourt hat mit seinem Werk „Die Asche meiner Mutter“ einen Welterfolg gelandet. Kindheit, Armut, Irland … Anna Wimschneiders Werk „Herbstmilch“ wurde nicht nur in mehrere Sprachen übersetzt, zudem verfilmt. Eine bayerische Bäuerin in Armut versagt sich das Jammern und trägt ihr Leben mit Fassung.
Frau Wimschneiders Werk zeigt: Stark ist der oder die, die ihr Schicksal tragen können.
Es gibt viele, viele Biografien. Oftmals beginnen sie damit, dass der Leser das Geburtsdatum erfährt.
Leser brauchen Geschichten. Beginnen Sie immer mit einem Ereignis. Es muss so spannend geschrieben sein wie es war. Hier zeigt sich gleich, ob die Autorin oder der Autor in der Lage sein werden, über 150 bis 200 Normseiten hinweg interessant schreiben zu können.
Vergessen Sie nicht: Es entsteht Literatur, kein Lebenslauf. Es gibt sieben Milliarden Menschen auf der Welt, die viel erzählen können.
Warum sollte ich meine Biografie schreiben? Damit ich wahrgenommen werden unter dieser großen Zahl an Menschen?
Schaffen Sie für andere Menschen Erlebnisse. Ihr eigenes Leben bietet den großen Fundus dafür. Sie schreiben aus Erfahrung.
Kommen Sie nicht auf die Idee zu sagen: Ich werde viel Geld verdienen, wenn die Menschheit von meiner Scheidung, von meinem Arbeitsstress oder der ersten Liebe erfährt. Ich muss das sagen: Viele Manuskripte, die ich erhalten habe, drehen sich um diese Themen.
Und ich erlaube mir, robust zu sein: Jeder hat solche Geschichten erlebt. Stellen Sie Ihr Leben mit Verschachtelungen dar, mit Aus- und Rückblicken. Und seien Sie vorsichtig: Verletzen Sie nicht die Persönlichkeitsrechte anderer Menschen.
Was Ihnen Schmerz zugefügt hat, kann zu schweren juristischen Implikationen führen, wenn Sie Personen beim Namen nennen und sie aus gutem Grund zur Rechenschaft ziehen wollen.